Biel/Montreux. Nach Ihrer Ende letzten Jahres erfolgten Nominierung in den Hessenkader der 12- bis 14-jährigen Cadets schaffte Ann-Katrin Weißbäcker bei Ihrer ersten internationalen Turnier-Teilnahme zusammen mit Ihren beiden Mitspielern Paul Becker (links) und Luis Maecker (rechts) aus Kirtorf - hier zusammen mit ihrer Betreuerin Sabine Wagener vom TV Dreieichenhain - auf Anhieb einen fünften Platz im 17 Mannschaften starken Teilnehmerfeld.
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Nach einem sehr verhaltenen Auftakt mit zwei deutlichen Niederlagen - zunächst gegen eine Mannschaft aus der französischen Schweiz, anschließend gegen eine französische Equipe konnten sich das hessische Triplette auf seine Stärken besinnen und erspielte sich einen nie gefährdeten Sieg gegen die erste Mannschaft des deutsch-schweizerischen Bouleverbandes. Dies motivierte zur herausragenden Leistung des Tages: ein taktisch klug herausgespielter Sieg gegen den späteren Turniersieger. Dies war der erste Sieg gegen einen französischen Vertreter, doch der zweite ließ nicht auf sich warten und so beendete man die Vorrunde mit 3:2 Siegen. Dieses nicht unbedingt vorhersehbare Resultat - immerhin hatten die drei Hessen bislang noch nie in dieser Formation zusammen gespielt - löste große Begeisterung aus.
Weniger begeistert war man über den nächsten Gegner: Baden-Württemberg 1. Unser südliches Nachbarland ist uns - das muss man neidlos anerkennen - in Sachen Jugend-Pétanque um einiges voraus. Das Spielerreservoir ist deutlich größer als das hessische und so kann man in Bezug auf Mannschaften wahrlich aus dem Vollen schöpfen. Mit fünf Mannschaften - zwei aus dem Cadet- und drei aus dem Junioren-Bereich - waren die Süddeutschen der am stärksten vertretene Verband bei dieser Veranstaltung. Somit musste man eine Niederlage unserer Mannschaft durchaus einkalkulieren. Als es nach zwei Aufnahmen schon 0:9 stand, wussten die Hessen, dass jetzt nur noch ein kleines Boule-Wunder helfen könnte, da die Viertelfinalpartie, genau wie alle anderen zuvor auf Zeitbegrenzung gespielt wurde. Ein durch einen Schuss von Paul, bei gleichzeigem Ziehen der Sau ausgelöster "Vierer" brachte Hessen nochmal kurzfristig heran, aber viel mehr war nicht zu holen.
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Somit kämpften die hessischen Nachwuchsboulisten - links legt Ann-Katrin eine Kugel gegen Baden-Württemberg 2 - um Platz 5. Im entscheidenden Spiel ging es nun gegen die zweite Mannschaft aus Baden-Württemberg, die zuvor in einem dramatischen Viertelfinale gegen eine Mannschaft aus dem schweizer Jura nach Zeitbegrenzung sozusagen in der Verlängerung ausgeschieden ist. Das Spiel um Platz 5 sollte ähnlich dramatisch verlaufen. Während die Hessen den besseren Start hatten, holten die Südwestdeutschen auf und zogen schließlich vorbei. Als die Schlussglocke ertönte stand es 7:10. Jetzt war noch eine Aufnahme zu spielen, in der mindestens drei Punkte geholt werden mussten. Ann-Katrin legte zunächst eine Kugel bei einem "Achtmeter-Spiel" relativ nah an die Sau. Den Baden-Württembergern gelang es nur einmal, eine besser Kugel zu platzieren, die allerdings von Paul postwendend weggeschossen wurde. Zuletzt hatten die beiden Kirtorfer noch drei Kugeln auf der Hand von denen zwei besser gelegt werden mussten, als die beste baden-württembergische. Als dies zunächst nicht gelang, hatte Paul noch eine Kugel auf der Hand. Er versuchte eine an dritter Stelle platzierte hessische Kugel zur Sau zu drücken und die Spielkugel ebenfalls nah genug am Schweinchen zu platzieren. Genau dies gelang, wodurch eine weitere Aufnahme fällig wurde. Diese Chance nutzten die drei Hessen und konnten schließlich einen hervorragenden fünften Platz erkämpfen.
Der Turnierteilnahme in Montreux vorausgegangen waren zwei Trainingstage in Biel. Auf Einladung der deutsch-schweizer Pétanque Sektion (SAP) verbrachten die Hessen - neben den Cadets war auch noch eine Junioren-Mannschaft (15 bis 17 Jahre) am Start - zusammen mit Schweizer sowie den Baden-Württembergern einige lehrreiche Stunden in der dortigen Boulehalle. Überhaupt war es faszinierend, die dortige Infrastruktur zu bewundern. Insgesamt haben die Teilnehmer an einem Wochenende drei Boulehallen erlebt - in Montreux befanden sich im Umkreis von knapp fünf Kilometern, gar deren zwei! Von solchen Verhältnissen kann man bei uns zur Zeit nur träumen. Mit vielen Eindrücken und einem dicken Dankeschön an alle Schweizer, die dieses tolle Erlebnis möglich gemacht hatten, traten die Hessen am Sonntag Abend die Heimreise an.

Ausführlicher Bericht auf der Seite des HPV

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