Nachdem Manfred Pentz, Hessischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung und Bevollmächtigter des Landes Hessen beim Bund, in diesem Jahr erstmals als Schirmherr bei unserem Jugendturnier im Schloßgartenturnier aufgetreten war, entstand die Idee, dass wir - nachdem im letzten Jahr das Staatstheater Darmstadt und das Kikeriki-Theater auf dem Programm des Vereinsausfluges standen, in diesem Jahr zwei weitere hessische Institutionen besichtigen könnten. Eine kurze E-Mailnachricht genügte und Manfred Pentz verschaffte uns Zugang zu Mitarbeitern der Landesverwaltung, die uns bei unserem Ansinnen unterstützteen, den Landtag und die Staatskanzlei in Wiesbaden zu besuchen.
Über 40 Mitglieder meldeten sich umgehend für diese besondere Fahrt an. Schlussendlich waren es schließlich 35, die dabei waren, was allerdings immer noch eine Rekordbeteiligung in der Geschichte der Vereinsausflüge des CdP darstellte. Kurz vor 8 Uhr startete die Dieburger Delegation gemeinsam vom Schwimmbadparkplatz mit einem Bus der Firma Klieber gen Nordwesten. Nachdem zwischendurch Dierk Ehmke und seine Gattin in Darmstadt "eingesammelt" wurden ging es schnurstracks nach Wiesbaden weiter. Nach etwa einstündiger - problemloser - Fahrt, war das Ziel, die Wiesbadener Innenstadt erreicht. Standesgemäß stieg der Tross unweit des Casinos aus, um sich zu Fuß in Richtung Innenstadt aufzumachen. Da bis zu Beginn des Einlasses noch etwas Zeit verblieb, konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon einmal mit dem Stadtkern der Landeshauptstadt vertraut machen.
Gegen 9:30 Uhr wurden wir dann von unseren beiden Führern begrüßt. Es wurde zunächst auf ein Zugangsverfahren " wie am Flughafen" hingewiesen, bevor wir den Landtag betreten konnten. Dies klappte reibungslos und wir wurden in zwei Gruppen durch die Räumlichkeiten geführt. Zunächst konnten wir uns den Plenarsaal von der Besuchertribüne aus anschauen. Neben Fragen der Sitzordnung, der Anzahl der Abgeordneten nach Hinzurechnung von Überhang- und Ausgleichsmandaten oder aber der Änderung der Anordnung des festgeschraubten Mobiliars nach Neuwahlen und damit einhergehender Veränderungen der Fraktionsstärken, wandte sich der Mitarbeiter des Landtages, der eine der Gruppen durch die Räumlichkeiten führte, der Architektur des Bauwerks zu. An diesem vom Darmstädter Architekturbüro Waechter & Waechter in den nuller Jahren umgestalteten Bauwerk fallen insbesondere die schießschartenartig anmutenden kleinen Fenster auf, die zahlreich in die Außenwände eingelassen sind. Die von den Boulisten zahlreich gestellten Fragen beantwortete der Führer ausführlich. Der zweite Teil der Führung machte deutlich, dass es sich bei dem Gebäude in dem der Landtag tagt um ein "Stadtschloss" handelt. Wenn man den modernen Teil hinter sich lässt, wähnt man sich eher in einem Museum, als in einem Zweckbau.
Die damaligen Entscheidungsträger haben aus der Not eine Tugend gemacht und das nassauische Schloss bereits zu Beginn der ersten Legislaturperiode 1946 zum Landtagssitz gemacht. Letztlich wurden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, da man ein derartiges Kulturgut ja nicht verkommen lassen wollte. Da war es doch besser es dauerhaft zu nutzen, anstatt es lediglich als kostspieligen Museumsbau zu verwenden, der dann ebenso unterhalten hätte werden müssen.
Nach einer Stunde waren die anwesenden Mitglieder um viele Eindrücke bereichert und konnten sich in der Mittagszeit dem vorab ausgewählten zweigängigen Menü in einer italienischen Gaststätte um die Ecke zuwenden. In stilvollem Ambiente war die Dieburger Delegation unter sich und konnte sich für die noch bevorstehende Führung in der Staatskanzlei stärken.
Diese residiert in einem ehemaligen Hotel. Bei der Staatskanzlei handelt es sich um den Sitz der Hessischen Landesregierung. Auch hier sorgten zwei Mitarbeiterinnen für eine Wissenserweiterung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Man erfuhr zunächst bei einem Vortrag Wissenswertes über die Zusammensetzung der Landesregierung und wurde anschließend durch die aufwändig restaurierten Räumlichkeiten, die ebenfalls repräsentativen Charakter haben, geführt. Interessant war unter anderem, dass einige Räume nach großen hessischen Persönlichkeiten, wie den Gebrüdern Grimm oder Johann-Wolfgang von Goethe benannt sind.
Schön auch, dass man für deren Ausstattung nicht nur Kunstwerke anfertigen ließ oder einkaufte, sondern dass man bereits vorhandenen Gemälde aus den Archiven hessischer Museen die Chance gibt, hier - im Wechsel - einem, wenn auch begrenzten, Publikum gezeigt zu werden.
Nach einer weiteren Stunde interessanter Eindrücke begab sich die Reisegruppe zurück zum Bus und trat die Heimreise mit vielen neuen Eindrücken an.
Fazit: Ein gelungener Ausflug in die Landeshauptstadt. Der Dank des CdP gebührt Manfred Pentz und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Staatskanzlei, die unserem Verein bei Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung mit Rat und Tat zur Seite standen.