Im luxemburgischen Kayl (letzeburgisch gesprochen: "Kähl") fand in diesem Jahr zum 9. Mal ein Internationales Turnier für Jugend- und Damenteams statt. Unserem Dieburger und Hessischen Jugendwart Stefan Bonifer ist es zu verdanken, dass wir hierzu in diesem Jahr eine Einladung für ein Damenteam erhielten. Lotte Trenschel, Beate Bayerl-Weißbäcker und Tatjana Enders traten die Reise nach Luxemburg an. Somit trat erstmals ein Team des CdP im Ausland an.
Entspannt reiste die Dieburger Delegation - die Damen wurden von Hermann Trenschel und Achim Weißbäcker begleitet - am Vortag an und besichtigte im Rahmen einer kurzweiligen Führung des Fremdenverkehrsamtes bei herrlichem Wetter die Hauptstadt des Großherzogtums. Interessant war es zu sehen, dass Regierungssitz, Parlamentsgebäude und Finanzministerium nicht nur auf engstem Raum vertreten waren, sondern von ihrer Dimension eher mit den Gebäuden der Stadtverwaltung einer kleineren Großstadt zu vergleichen sind. Alles ist übrigens von außen frei zugänglich, Barrieren und Bewachungspersonal Fehlanzeige. Höhepunkt in diesem Zusammenhang war das zufällige Zusammentreffen mit dem - kurz zuvor abgewählten, aber noch amtierenden Regierungschef und langjährigem ehemaligen Eurogruppenchef - Jean-Claude Juncker. Der prominente Politiker trat just in dem Moment aus der Pforte des Herzogspalastes, als die Dieburger es sich im Café gegenüber gemütlich gemacht hatten. Der Landesvater erschien nicht - wie bei uns üblich - in einer Limousine, sondern schlenderte ohne Sicherheitspersonal im Schlepptau durch Luxemburgs Straßen. Dabei nahm er sich sogar noch Zeit für einen kurzen Plausch mit einem Passanten.
Am gleichen Abend zeigten sich die Kayler Boulisten als gute Gastgeber. Man hatte sämtliche Delegationen - über 200 Personen - zu einem gemeinsamen Abendessen geladen, das von einem französischen Caterer auf professionellem Niveau dargeboten wurde und keine Wünsche offen ließ. Nicht nur hier, sondern auch beim großzügigen Zuschuss zur Hotelrechnung und den Sachpreisen für die Turnierteilnehmer wurde deutlich, dass eine Veranstaltung diesen Ausmaßes nur durch den Kontakt der Vereinsführung zu den drei Großsponsoren möglich ist. Das alles kann man nur als vorbildliche Arbeit für unseren Sport bezeichnen!
Die Rahmenbedingungen für diese Veranstaltung können insofern nur als hervorragend bezeichnet werden. Insgesamt nahmen 64 Teams aus sieben Ländern (Benelux, Italien, Frankreich und Deutschland) teil. Hierbei waren Nationalmannschaften aus allen beteiligten Nationen - sowohl bei den Damen, als auch bei den Junioren - vertreten.
In vier Gruppen trat man in der Vorrunde gegeneinander an. Sieben Spiele mussten am ersten Tag bei hochsommerlichen Temperaturen in einem straffen Zeitplan von 10 Uhr morgens bis 10 Uhr Abends bewältigt werden. Eine 70-Minuten-Zeitregel, Spiel im Carrée sowie eine Spezialregel bzgl. des Sauwurfes - ein Sauwurf, wenn dieser nicht passte, durfte der Gegner die Sau dorthin legen, wo er wollte, so lange es im Rahmen der Regeln war (!) - sorgten dafür, dass alles wie geplant durchgezogen werden konnte.
Dass in diesem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld die Trauben sehr hoch hängen würden, war vorhersehbar. Umso mehr freuten sich die Lotte, Beate und Tatjana über ihre Siege gegen die zweite niederländische Mannschaft sowie ein französisches Team aus Pont l'Eveque/Normandie.
Der CdP bedankt sich bei Fabio Focacetti, dem zweiten Vorsitzenden des heimischen Vereins für die Organisation von A-Z - weder um Unterkunft noch um Sonstiges brauchte man sich zu kümmern.